Druckgrafik Österreichischer Künstler*Innen des 19. Jahrhunderts der Albertina
Inhaltliche Erschließung und Datenbankdokumentation
English Summary
Prints by Austrian artists of the 19th century: Content-based indexing and database-driven documentation. The present project is devoted to the digitization and thematic analysis of the ALBERTINA Museum’s holdings of prints and reproductions and, subsequently, to the scholarly investigation of the albums of Austrian nineteenth-century art. By putting these works online, they will be made available to both international research and individual scholars.
Projektbeschreibung
Die ‚Ö.K. Bände‘ (österreichische Künstler des 19. Jahrhunderts) stellen ein rares und bis dato wissenschaftlich unbearbeitetes Forschungsfeld der Sammlungsgeschichte der ALBERTINA dar. In 220 Großfoliobänden werden Druck- und Reproduktionsgraphiken von rund 200 Künstler präsentiert, die um 1800 in der österreich-ungarischen Monarchie und im jeweiligen Staatenverband geboren sind und im 19. Jahrhundert gewirkt haben. Zahlreiche sogenannte Ö.K. Bände waren vormals im Besitz der ehemaligen kaiserlichen Hofbibliothek und kamen erst mit der Verstaatlichung in Österreich 1920 an die Albertina.
Eine wichtige Quelle für die Erforschung der Bände ist das von Friedrich von Bartsch erstellte Art Proto-Werkverzeichnis (Disposition 1832). Hier sind alle Bände der ehemaligen Hofbibliothek verzeichnet. In der Disposition folgte Friedrich den Ansätzen seines Vaters, Adam von Barsch − die Bände sind in regionalen Schulen, in einer chronologischen Reihenfolge nach den Lebensdaten der Künstler und hinsichtlich der Rolle der Künstler (‚Peintres‘ und ‚Graveurs‘) geordnet. Handschriftliche Vermerke in der Disposition verweisen zudem darauf, dass im 19. Jahrhundert Veränderungen in der Sammlungssystematik vorgenommen wurden: einzelne Bände der „Deutschen Schule“ wurden aufgelöst und in die neu etablierte Kategorie „Ö.K.“ (österreichische Künstler des 19. Jahrhunderts) überstellt. Beispiel dafür sind u.a. die Bände von Joseph Klieber, Karl Rahl, Karl Russ, Peter Krafft, Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld und Peter Fendi, um nur einige zu nennen. Verantwortlich für die Neuaufstellung war Sigmund Ferdinand von Perger, der Kustos an der k. k. Gemäldegalerie. Aber auch die Kustoden der Albertina erweiterten ab 1920 das Konvolut der Ö.K. Bände und erwarben Druck- Reproduktionsgraphiken.
Ziel des Forschungsprojekts ist es, die 220 Ö.K. Bände digital zu erfassen und kontinuierlich online zu stellen. Der auf diese Weise erarbeitete Bestand wird in der Folge hinsichtlich der Frage nach seiner Bedeutung für die Sammlungskategorie ‚österreichische Künstler des 19. Jahrhunderts‘ an der Albertina vertieft untersucht.
Links und Publikationen
beteiligte Personen
-
Dr. Ursula Drahoss
Projektleiterin
Institutionen
-
Uni Wien, Institut für Kunstgeschichte
Albertina
Forschungsstätte
Kategorie
Digitalisierung
Schlagworte
19. Jahrhundert